Gib dem Fairplay eine Chance

+ Hannes Posch 15.9.1962 - 2.8.2021

Wir wussten es alle und dennoch fühlen wir uns heute überrumpelt. Aber wie.

Ein Freund aller Menschen hat nach mehr als einjährigem Krebsleiden diese, unsere Welt verlassen. Wenige waren mit dem Sportmasseur und Triathleten, Langläufer und und … bis zuletzt verbunden. Unsere Familie gehörte dazu und ich bin Hannes dafür sehr dankbar. Er hat auf uns aufgepasst.

Brief an Hannes Posch von Werner Langthaler

Lieber Hannes,

wir lernten uns Anfang der 1990er-Jahre in einem Sportcenter kennen, wo wir Beide tätig waren. Schon bald schätzte ich Deine Massagetechniken, wo Du mich zumindest sicher hundertmal aufgerichtet hattest.

Du warst in der Zeit auch der Masseur des Wiener Eishockeyvereins, den Capitals. Eine Dress mit allen Unterschriften hattest Du bei Dir im Studio hängen. Du warst ganz und gar aufrichtig, Seilschaften verschworen, mit einem Wort ein unglaublicher Netzwerker. Teamfähigkeit, gegenseitiger Respekt und Handschlagqualität zählten jedenfalls zu Deinen Vorzügen.

Selbst als sich unsere Wege beruflich vorerst trennten, blieben wir in Verbindung. Schon bald massiertest Du die gesamte Familie. Sonja durfte Dich zwischen Wettkämpfen sogar um Mitternacht anrufen und Du warst 1 Stunde später da. Das wolltest Du dann als Sponsorleistung Deinerseits sehen und wir hatten alle Hände voll zu tun, dass wir Dir nichts schuldig blieben.

Gute Freunde sind, wenn Beide voneinander profitieren. Ich weiß nicht, ob der Satz von Dir oder mir war. Er gefiel uns.

Mache es aus Freude und Leidenschaft, wenn es nur wegen der Anerkennung ist, lass es bleiben.

Vieles habe ich von Dir gelernt und ich hoffe, ich konnte Dir auch das eine oder andere Mal auf der Reise durch unser Leben unter die Arme greifen.

Du warst so unglaublich stark im Umgang mit Deinem Schicksal. Du hattest Dich für den Deutschland-Triathlon 2022 angemeldet und hast uns bis zum Schluß die Sorgen um Dich genommen oder unbedingt nehmen wollen. Als Du uns vor wenigen Tagen, schon sehr gezeichnet in Pressbaum besuchtest, drehtest Du Dich beim Abschied um und sagtest auf dem Weg zum Auto, dass Du diesen Weg noch oft gehen willst. Es war zum letzten Mal und wir und ich sind heute unbeschreiblich traurig.

Du wolltest immer uns Freunde besuchen, aber nicht, dass wir zu Dir ins Spital kommen, wo es Dir schlecht ging. Das war unser Deal und ich hoffe, ich und wir haben das richtig verstanden. Wenn nicht, bitte nimm es uns nicht übel. Nein, das wirst Du natürlich nicht.

Schön, dass wir uns noch am Neusiedlersee gesehen haben, unfassbar, dass wir das vorerst nicht - wie angedacht - wiederholen können.

Lieber guter Freund, lieber Hannes, ruhe Dich aus und Danke für alles.

Sonja, Brigitte und Werner Langthaler

Oliver Pongratz, Badminton-Nationaltrainer SWE

... wir sind unfassbar traurig über diese Nachricht ...

lieber Hannes!

Ich/wir sind unendlich dankbar, dass wir Dich kennenlernen durften! Während meiner Zeit in Österreich warst Du mir immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden.

Du warst Dir für nichts zu schade, hast geliebt, was Du gemacht hast und immer Optimismus verbreitet. Deine immer offene und ehrliche Art haben wir sehr zu schätzen gelernt.

Ich bin auch dafür dankbar, dass wir vor meiner Reise nach Tokyo noch ein sehr langes Telefongespräch hatten, haben über meine Zeit in Österreich, Deine Ziele ... Du wolltest den Wasa-Lauf hier in Schweden laufen ... und über so viel mehr gesprochen.

Lieber Hannes, wie oft habe ich Dir meine Dankbarkeit für Deine Arbeit ausgedrückt, für Deine Leidenschaft und Deine Art ... ich hätte es gerne noch so viel öfter getan ... wir verlieren einen unglaublich tollen Menschen ... wir vermissen Dich ...

Oliver und Familie